Die Seekrankheit Tipps & Tricks für angehende Skipper

Seekrankheit ist "normal" und ein Anzeichen gut funktionierender "Vergiftungs-Abwehr" deines Körpers. Trotzdem wollen wir sie nicht unbedingt haben.

2 Tage vor bis 2 Tage während der Reise

  • Kein schweres Essen
  • Stattdessen Obstsalate und durchgegarten Fisch
  • Kein Alkohol, kein Koffein
  • Viel Mineralwasser (ohne Kohlensäure und Geschmack) trinken
  • Frühzeitige Einnahme von Reise-Medikamenten

Doch erwischt?

  • Blick auf den Horizont richten
  • Langsam und tief ein- und ausatmen
  • Schlafen gehen
  • Ingwer (als selbstgemachten Tee, oder zum Kauen)
  • Bananen gegen den miesen Geschmack

Gefährlich wird's erst, wenn ...

  • Dehydrierung
  • Depression

Seekrankheit ist "normal" und nicht zwingend wirklich eine "Gefahr für Leib und Leben". Wenn der Betroffene aber dehydriert oder depressiv wird, kann es notwendig werden, entsprechende Entscheidungen zu treffen und ggf. einen Arzt aufzusuchen.

Angeblich sind nur 20 - 30 Prozent der Menschheit überhaupt betroffen. Meist lässt die Seekrankheit schon nach dem ersten Tag nach. So mancher kämpft damit bis zum dritten Tag der Seereise. Und nur sehr, sehr wenige Menschen werden sie gar nicht los.

Erbrechen kann "normale" Medikamente beeinflussen! Wenn du "normalerweise" irgendwelche Medikamente nimmst, denke daran, dass Erbrechen die Wirksamkeit dieser Medikamente negativ beeinflussen kann.

Ein Wort reicht: »Seekrankheit«.

Und schon stehen den meisten Leuten die Haare zu Berge: »Oh. Mein. Gott. ... Wir werden alle sterben!« Die Angst kriecht den Nacken hoch. Der anstehende Urlaub bekommt jetzt schon einen faden Beigeschmack.

See eher als Binnen Je weniger das Boot schaukelt, und je mehr Horizont "greifbar nahe" ist, desto unwahrscheinlicher wird die Seekrankheit. Nicht ultimativ. Aber tendenziell.

Doch das muss nicht sein: Es wird behauptet, dass gerade einmal 20 bis 30 Prozent der Menschheit davon betroffen sind. Und selbst dann kann man einiges unternehmen, um sie so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Denn so unangenehm sie auch ist:

Seekrankheit ist ein vorübergehender Zustand,
der spätestens nach 2 - 3 Tagen vergessen ist!

Übrigens: Deutsche essen mehr Bananen als Affen. Im letzten Jahr haben die Deutschen 39.487.112 kg Bananen gegessen; aber keinen einzigen Affen.

Krank, aber kerngesund?!

Meist nur 1 - 2 Tage Wenn überhaupt; dann sind die meisten Menschen nur in den ersten 1, 2 Tagen ihrer Reise seekrank. Spätestens am dritten Tag haben es die allermeisten völlig überwunden. Nur sehr, sehr wenige Menschen können sich gar nicht an das "Geschaukel" an Bord gewöhnen.

Beginnen wir mit einem Paradoxon: Wer seekrank wird, ist kerngesund.

So wenig tröstlich es auch sein mag: Tatsächlich ist die »Seekrankheit« keine Krankheit, sondern ein Zeichen, dass dein Körper dich hervorragend schützen kann. Seekrankheit ist also eigentlich nichts Schlechtes, sondern ein Anzeichen, dass du einen gut funktionierenden "Vergiftungs-Schutzmechanismus" besitzt.

Lerne, mit der Seekrankheit zu leben! Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder wirst du seekrank oder nicht. Wenn ja, lasse nicht zu, dass sie dir den Urlaub versaut. Denn meist ist sie schon nach 1, 2, aber spätestens nach 3 Tagen Geschichte.

Warum werden wir seekrank?

Der Grund für die Seekrankheit ist eine einfache Fehlinformation deines Verstandes: Der glaubt nämlich, torkeln bedeutet automatisch "Alarm! Vergiftung!"

Nehmen wir beispielsweise Alkohol: Das ist nichts anderes als ein Gift. Und eine ordentliche Überdosis davon kann dich auch umbringen. Und die Symptome? Torkeln! Der gesamte Planet schwankt so sehr, dass man ihn gelegentlich nur auf allen Vieren ausbalancieren kann. Also versucht dein Körper, dich zu schützen, indem er den Mageninhalt - und damit den Alkohol - loszuwerden versucht. ... Wir kotzen.

Nun ist der gewöhnliche Mensch ein "Land-Tier". Er geht auf festem Boden. Da schwankt nix. Wenn aber Auge und Gleichgewichtssinn anderer Meinung sind, weil sie plötzlich feststellen, dass "der Boden schwankt", dann glaubt unser Hirnstamm, dass wir uns wohl mörderisch einen reingeholfen und uns damit vergiftet haben müssen. Er nimmt eben einfach die wahrscheinlichste und sinnvollste Möglichkeit an. Und dann passiert, was unser Körper als probate Gegenmaßnahmen gegen Vergiftungen kennt ... Wir kotzen.

Seekrankheit: Hilfsbereitschaft auch beim Kotzen

Wassersportler sind immer hilfsbereit: Auch beim Kotzen haben wir stets eine hilfreiche Hand für unsere Crew-Mitglieder frei.

Die Symptome der Seekrankheit

Gesundheitsgefährlich wird die Seekrankheit nur in sehr ausgeprägten Formen. Bis dahin muss man da einfach 1, 2 oder 3 Tage lang durch.

Dehydrierung und Depression sind die Hauptrisiken der schweren Seekrankheit.

Meist beginnt die Seekrankheit mit leichtem Frösteln, kaltem Schweiß und/oder einem leichten Unwohlsein in der Magengegend. Wann genau das beginnt, ist völlig individuell. Bei mir beginnt es meist nach ca. 3 - 4 Stunden auf dem Wasser. Andere merken es schon in der ersten Stunde. Wieder anderen wird erst nach 6 oder noch mehr Stunden übel. Und ich kenne auch einen, der erst am Abend nach dem ersten Tag loslegt. Also dann, wenn man schon längst im Hafen liegt und sich über den schönen ersten Tag freut...

Mit zunehmender Seekrankheit stellen sich Schläfrigkeit und Desinteresse ein. Man reagiert langsamer, möchte sich am liebsten gar nicht mehr bewegen, spricht weniger und wird schön blass.

Diese Symptome können sich immer weiter steigern: Völlige Lethargie, Lustlosigkeit, Schwindel, Zwangsschlucken, Brechreiz ... und am Ende dann das berühmt-berüchtigte Erbrechen, das aber auch nur kurz Erleichterung verschafft ... weil wir uns logischerweise ja nicht wirklich vergiftet haben.

Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe zu kotzen!

Es gibt zwar kein "ultimatives Vorbeuge-Mittel", aber man kann schon eine ganze Menge machen, um die Seekrankheit nicht noch herauszufordern oder zu verstärken:

  • Leichte, nicht zu fetthaltige Mahlzeiten
  • Nicht bewiesen*: reichlich Vitamin C
  • Kein Alkohol: 2 Tage vor der Reise und in den ersten 2 Tagen
  • Kein Koffein (Kaffee, Cola, Energydrinks, etc.)
  • Nicht unter Deck gehen, wenn das Boot schaukelt
  • Den Blick fest auf den Horizont richten
  • Ablenkung durch Gespräche in denen man nachdenken muss
  • Rechtzeitiger Beginn der Einnahme von Gegenmitteln

*) Es ist wissenschaftlich (noch) nicht bewiesen; aber Vitamin C macht das gleiche, wie handelsübliche Reise-Medikamente: Es baut Histamine ab. Allerdings ohne deren Nebenwirkungen; vor allem eben die Müdigkeit.

Diese Liste ist nicht vollständig. Aber sie zeigt dir eine gute und wichtige Richtung: Findet etwas, das dich davon ablenkt, zum Hypochonder zu werden. ;)

Es gibt kein 100%-iges Mittel zur Vorbeugung gegen Seekrankheit. Aber man kann sie drastisch abmildern, wenn man selbst anfällig ist.

Wer sich weniger Sorgen macht, wird weniger stark seekrank. Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, bei denen die Ausprägung der Seekrankheit mit der Angst davor korrelierte.

Mich hat's erwischt! ... was kann man dagegen tun?

Erprobte Gegenmittel

Reisetabletten, -Kaugummis oder -Pflaster

Logisch, oder?! Hilft gegen alle möglichen Formen der Reisekrankheit. Also auch gegen Seekrankheit.

Lasse dich in der Apotheke beraten!

Die Wirkstoffe Scopolamin, Meclozin, Dimenhydrinat, Cinnarizin gibt es als Tabletten, Pflaster oder Kaugummi. Aber sie alle haben zum Teil heftige Nebenwirkungen; von Müdigkeit bis hin zur Fahruntüchtigkeit. Ninn das Zeug nicht wahllos! Lasse dich in der Apotheke beraten.

Ingwer zur Vorbeugung gegen das Kotzen

In kleinen Scheiben von der rohen Wurzel gründlich durchkauen. Oder zu Brei stampfen und "runter-lutschen". Oder als Pulver bzw. in Tablettenform. Oder als frisch aufgebrühter Ingwertee (direkt von der Knolle: Zerkleinern, Stampfen, Aufbrühen, lauwarm Trinken)

Ingwer hat eine "Kotz-vorbeugende" Wirkung; soll also verhindern, dass man erbricht. Es ist aber nicht jedermans Geschmack.

Vorsicht bei Magengeschwüren und Gallensteinen!

Bananen gegen den schlechten Geschmack

Wer Bananen isst, kotzt entspannter. Bananen mildern den widerlichen Geschmack der Kotze deutlich ab. Und sie verringern das (Sod-)Brennen im Hals nach dem Kotzen.

Vermeide Alkohol, Koffein und schweres Essen!

Koffein (Kaffee, Energydrinks, Cola, etc.) und schweres Essen fördern die Seekrankheit hervorragend. Wenn dir "zum Kotzen" ist, dann kannst du das mit solchen Mitteln super beschleunigen. Wenn nicht, mache um diese Dinge in den ersten Tagen deiner See-Reise einen großen Bogen.

Iss stattdessen Salat und Fisch. Trinke Mineralwasser "ohne Blasen" (also ohne Kohlensäure) - und zwar reichlich.

Stattdessen reichlich Wasser trinken!

Auch wenn es schwer fällt: Damit was raus kann; muss was rein. Wenn du das nicht machst, riskierst du erst "Galle-Kotze" und dann "Magen-Leere"; die im Falle des Falles sogar medizinisch behandelt werden muss.

Und da das Essen erfahrungsgemäß ausfällt (schon der Geruch von Essen verursacht bei den meisten Leuten noch mehr Übelkeit); ist Wasser ein guter Freund: Trinke reichlich Mineralwasser. Ganz besonders wenn du heftig kotzen musst.

Je mehr du kotzt, desto mehr musst du trinken! Im schlimmsten Fall droht dir sonst eine Dehydrierung.

Mineralwasser! Ohne Geschmacks-Zusätze. Ohne Kohlensäure. Einfach "naturell".

Es ist geschmack- und geruchlos. Es lässt sich auch bei der wundesten Kehle noch runterschlucken. Und es verursacht keinen zusätzlichen schlechten Geschmack beim Hochwürgen.

Beim ersten Anzeichen Schlafen gehen!

Ein überaus bewährtes und seit Jahrhunderten erprobtes Mittel ist das Hinlegen in die Koje (also ins "Bett"), sobald die ersten Anzeichen der Seekrankheit auftreten.

Blick zur Wand; keinesfalls in Richtung Bullaugen (Fenster). Warme Decke überlegen, die Augen schließen und an etwas Schönes denken.

Wirkt zur Vorbeugung UND als Bekämpfung der Seekrankheit.

Idealerweise schläfst du jetzt ein paar Stunden. Bis du von allein aufwachst. ... Und du wirst merken, dass du deutlich entspannter aufwachen wirst.

Es gibt so viele "ultimative Rezepte", wie es Meinungen gibt. Der Eine schwört auf Bananen; der andere auf Ingwer. Letzten Endes ist es aber - im wahrsten Sinne des Wortes - "Geschmackssache", was du unternehmen willst.

Seekrankheit ist individuell! Solange du keine Erfahrung hast, wie dein Körper auf das ständig schwankende Boot reagiert, ist "Sorge" sinnlos. Beobachte, lerne und dann entwickle deine eigenen Gegenmaßnahmen.

Wenn du noch gar keine Erfahrung mit der Seekrankheit hast - und ob du überhaupt seekrank wirst -, dann nimm ein ganzes Arsenal an Gegenmitteln mit. Probiere es aus. Teste, womit du am besten klarkommst. Dann weißt du es für die nächsten Male.

Einmal, und dann nie wieder?!

Es gibt sone und solche Typen. Aber die meisten werden damit leben müssen, dass sich die Seekrankheit jedes Mal aufs Neue einstellt. Allerdings ist sie meist nach dem ersten Mal "nicht mehr so schlimm". Man kennt sich bereits. Man weiß, was passieren wird; und vor allem, dass es schon bald vorbeigehen wird. Und das macht es deutlich entspannter.

Deshalb ist es ziemlich sinnvoll, sie beim ersten Mal an sich selbst "wissenschaftlich" zu beobachten und herauszubekommen, was am besten dagegen wirkt.

Der Grund ist - wieder einmal - die Gewohnheit: Wenn die Zeitspanne zwischen zwei Seereisen nicht allzu lang ist, dann "weiß" dein Körper noch, dass Torkeln nicht unbedingt die Folge von Vergiftungen sein muss. Wenn es aber zu lange wird, ... tja, dann muss er es jedes Mal neu lernen...

Beobachte und Lerne! Betrachte dich wie ein "Versuchs-Objekt"! Analysiere, was wann wie erfolgreich war. Und notiere auch, was dir nicht geholfen hat.

Es ist wirklich individuell! Jeder wird es anders erleben. Und bei jedem wird anderes helfen. In den verrücktesten Kombinationen. Mache daraus ruhig eine ganz eigene Wissenschaft, die auf jedes deiner Crew-Mitglieder persönlich zugeschnitten ist. Entscheidend ist nur eines: Helfen soll's. Lindern zumindest.

"Wissenschaftliche" Checkliste

Die ersten Anzeichen

  • Wann kamen die ersten Anzeichen?
  • Wie sehr schaukelte das Boot in den letzten Stunden?
  • Sind es eher kurze oder langgezogene Wellen?
  • Was habe ich in den letzten Stunden getan, gegessen und getrunken?

Gegenmaßnahmen erfolgreich?

  • Was habe ich dagegen unternommen?
  • Wie schnell hat es gewirkt?
  • Wie lange hat es geholfen?

Abklingen der Seekrankheit

  • Wann ìst der Höhepunkt überwunden?
  • Wie entwickeln sich die Symptome?
  • Wann war es (fast) ganz vorbei?

Landkrankheit? Sowas gibt's auch?

Ich bin davor schon nicht gefeit, aber meine Frau muss in den ersten 1, 2 Tagen an Land echt aufpassen, dass sie der gelegentliche Schwindelanfall nicht umhaut. Vor allem in der Dusche, wenn das Wasser rauscht...

Wissenschaftlich praktisch unbekannt ist die »Landkrankheit«; also die Seekrankheit, die sich nach einer Seereise an Land einstellt.

Was passiert da? Kaum hat man sich an den schwankenden Boden auf dem Schiff gewöhnt und die Seekrankheit erfolgreich niedergerungen; da ist der Urlaub auch schon zu Ende.

Und an Land passiert's dann: Man hat das Gefühl, dass der Boden immer noch schwankt. Bei meiner Frau tritt das im Zusammenhang mit "rauschendem Wasser" auf. Bei mir einfach so; dafür aber auch bei Weitem nicht so heftig...

Die Gegenmaßnahmen sind die gleichen, wie bei der "normalen Seekrankheit": Vorsicht mit dem Essen; und den Blick fest auf den Horizont gerichtet.

Meist ist die Landkrankheit aber schon nach wenigen Stunden Geschichte. Nur in sehr seltenen Fällen kämpft man mehrere Tage damit...

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